Routine


Wir sind der Wahrheit verpflichtet.

 

Mit dieser ausgesuchten Vorgabe schmücken Menschen sich gerne, besonders wenn es darum geht die Umgebung zu beeindrucken und sich selbst an der eigenen Verantwortung vorbeizutäuschen. In Wirklichkeit atmet der Begriff Wahrheit durch eine so große Dehnbarkeit, dass es niemals eine Rolle spielen wird, von wem vermeintliche Worte der Wahrheit ausgesprochen werden. Die vielschichtigen Deutungen für tatsächliche Gegebenheiten entsprechen daher selten den Tatsachen und spiegeln in den wenigsten Fällen die Wirklichkeit. Umso bedeutsamer werden all jene Parameter sein, nach denen wir unser eigenes Leben neu komponieren möchten – denn Leben bedeutet nicht nur Überwindung und Reflexion, sondern auch Gestaltung und die Erfüllung von Herzenswünschen.

 

Wer klein denkt, bleibt auch klein.

 

Kleingeister interessieren sich stets für das Außergewöhnliche - Charaktermenschen erkennen im Gewöhnlichen das alltäglich Wunderbare und sparen sich Umwege. Warum neue Ideen nicht schon vor dem ersten Schritt kritisch hinterfragen? Auch wenn gelebte Wege immer hinter uns liegen, sollten erkennbare Gedanken mit Achtsamkeit und der Fülle ihrer Möglichkeiten betrachtet werden. Die tägliche Routine vorgezeichneter Muster führt uns zu ewig gleichen Ergebnissen – wenn wir stets das Gleiche tun, wird uns niemand mit neuen Erfolgen belohnen. Wer sich hingegen nach Veränderung sehnt, wird sein Verlangen umgestalten. Korrigierte Sichtweisen und überarbeitete Denkstrukturen beschenken uns mit neuen Filtern, dies wandelt  Perspektivlosigkeiten in greifbare Möglichkeiten. Der Preis einer Sache bestimmt auch  stets die Portion Leben, die wir früher oder später dafür hergeben müssen.

 

Erlauben wir uns ehrlich zu sein.

 

Der digitale Narzissmus manipuliert uns in Rekordzeit alles erreichen zu können - wie reagieren wir auf diese Provokation? Die Mitte unserer Gesellschaft trägt eine unsichtbare Mauer der Arroganz vor sich her wird geprägt durch anspruchsloses Denken und schnelle Verurteilung – haben wir das Menschsein verlernt? Niemand kann in seinem Leben alles erreichen und immer werden die Chancen ungleich verteilt sein – und dennoch ist jede Enttäuschung auch immer das Verblassen einer Illusion, gerade dies steigert die eigene Leistungsfähigkeit enorm. Wir brauchen Vorbilder, ehrliche Worte und hin und wieder ein wenig Applaus - jedoch keine Komplimente aus leeren Ecken. Um das Leben verstehen zu können müssen wir hinhören wollen, denn immer noch schlummert das wahre Glück in den kleinen Veränderungen.

 

Das Streben unseres Egos schenkt uns niemals das, was wir wirklich brauchen.


Lorenz Looke 2019 © Alle Rechte vorbehalten