im fluss der zeit


 Die Zeiten gendern dich.


Das Leben braucht Toleranz für Sichtweisen. Menschen entdecken sich tiefer und erleben Zeit intensiver als bisher - diese Selbstverständlichkeit macht Zurückgebliebenen Angst, dabei ist Empathie dankbar für jede Entfaltung. Das Bereichernde an einer demokratischen Gesellschaft sind unterschiedlichste Perspektiven und ein Fundament, an dessen Sockel sich gegensätzliche Sichtweisen begegnen, austauschen und voneinander lernen dürfen. Eine Zurechtweisung in verkrustete Strukturen schädigt Bindungen und verzögert Annäherung. Im Ausdruck geht es nicht darum, das allgemein gültige Maskulinum zu verbannen - es darf eine erweiterte Basis für Möglichkeiten geschaffen werden, um zu verstehen, dass das Leben uns noch viel mehr anbietet als das, was wir leben. Schon immer gab es mehrere Geschlechter - heute zeigt man sich markanter und selbstbewusster, denn Menschen lernen immer besser zu fühlen. Eine Freundschaft zu sich selbst baut Brücken und lässt neue Routen entstehen - das Gleichgewicht der Kontraste bleibt aber gerne empfindlich.


Wann haben wir zum letzten Mal, etwas zum ersten Mal gemacht?


Entwicklung findet in unseren Reaktionen statt - können wir Erlebtes wirklich fühlen, um für klare Sicht und zeitgemässe Energien zu sorgen? Der Meister in der Theorie und der Versager in der Praxis sind beste Freunde; sie spazieren auf den Brücken des Begreifens und Verstehens umher, und werden diese doch niemals überschreiten. Erkennen wir die Unterschiede - Entfaltung braucht Reibung, Kreativität braucht Phantasie und neue Schritte brauchen Mut und Leichtigkeit. Meinungsfreiheit hat es nach wie vor schwer – fehlt es vielen Debatten doch immer mehr an Sachlichkeit. Dialoge bemühen sich um die Kernkompetenz einer Sache, wurzeln auf vorurteilsfreien Argumenten und diskreditieren niemals Andersartigkeit – dies ist der Königsweg einer ausgewogenen und wohlwollenden Kommunikation. Wir sollten quer Denken, fordern wir unseren Verstand und finden wir im Suchen; wer stets in gleichen Strukturen dieselbe Ordnung entdeckt, trifft auf Ergebnisse ohne Horizont – doch schon heute darf die Kultur von Morgen entstehen.


Der Fluss der Zeit.



Wir verweigern uns gerne Möglichkeiten, doch die Regeln nach denen wir leben, brauchen einen Sinn, damit Struktur und Verständlichkeit einziehen dürfen. Der monströse Austausch von NICHTS über alle möglichen Kanäle, ist anstrengend und grenzt an Verschwendung von Lebenszeit. Es ist nicht die Langeweile, die uns ausbremst, sondern jeder Atemzug ohne Sinnerfüllung - wichtig ist unser Fokus. Wenn Teilnahmslosigkeit die aufgeschobene Entscheidung zwischen Existenz und Menschsein darstellt, sollten im Zentrum unseres Denkens bunte Perlen der Vielschichtigkeit, des Wachstums und des Vertrauens umhertingeln, um unentdeckte Fähigkeiten zu erwecken - lernen wir die guten Seiten der Angst kennen. Extreme Lebenssituationen stellen Weichen in umserem Fühlen - nutzen wir diese Kraft und erlernen wir liebevolles Erinnern, denn wir sollten ehrlich reflektieren, was uns wirklich hat wachsen lassen. Vieles erschaffen wir aus Angst, um selber Schutz zu finden - wie konditionieren wir uns in guten Zeiten für Durststrecken, und wie positionieren wir uns in schwierigen Zeiten, um Kraft zu schöpfen?

 

Manchmal sollte man sich einfach beim Nachdenken zuschauen - so viel Zeit muss sein.


Lorenz Looke 2024 © Alle Rechte vorbehalten