UMVERTEILUNG
Größer, schneller, weiter?
Wie lebt es sich, wenn die Illusionen verflogen sind? Wir Menschen sind von unserem eigenen Image besessen, wollen umschwärmt, erfolgreich und einzigartig sein - was denkt die Welt von uns? Was denken wir von uns? Leben braucht Menschen, die hinter die Kulissen blicken. Wir rasen durch unseren Alltag und arbeiten immer nur ab, wo bleibt die Zeit um zu verweilen, zu atmen und zu reflektieren? Bei einer Challenge gegen die Zeit, und somit auch gegen uns selbst, können wir nur verlieren – betrachten wir lieber die tatsächlichen Herausforderungen. Ständig Neues in immer größeren Dimensionen erfinden zu wollen, beschädigt den Wert des Bewährten; aus den Erfahrungen des Lebens nimmt man bestenfalls Entwicklung mit. Würdigen wir was nötig ist, um zu finden was wir tatsächlich suchen – das nenne ich Weiterentwicklung und selbstbewusste Neutralität. Wir sollten uns öfter mit uns selbst verabreden.
Schnittmengen.
Behalten wir stets die Gemeinsamkeiten im Blick - das Leben manövriert uns mitunter in so hochemotional bewegende Situationen, dass das Richtige zu tun nicht aufgeschoben werden sollte. Ein klarer Fokus ist bedeutsam und nahezu unverzichtbar, wenn es um Ehrlichkeit und Authentizität geht. Natürlich verändern wir uns im Lauf des Lebens; wir erweitern unsere Gefühlswelt und die Art und Weise der Wahrnehmung bekommt einen toleranteren Radius. Nicht selten ist es schwierig, Menschen auf die richtige Weise zu lieben, nicht minder herausfordernd ist es, unseren eigenen Bedürfnissen zu begegnen - dies erfordert eine stabile Gefühlswelt. Lassen wir den Gedanken zu, hin und wieder etwas ändern zu müssen – denn jeder Charakter will geformt werden und braucht neue Reize. Wer alles nur negativ betrachtet, schließt sich selber vom Leben aus; warum weigern wir uns, das Gute wahrzunehmen?
Wir lachen alle in derselben Sprache.
Scheitern schenkt immer die Chance auf Entwicklung, praktischerweise in alle Richtungen – ist nicht ein jeder Fehlschlag dann auch der erste Schritt auf neuen Wegen? Beraten wir uns selber und lernen wir die Gegebenheiten richtig zu deuten, haben wir überhaupt eine Idee von Wahrheit und Wirklichkeit, unsere Existenz betreffend? Das wertvollste Werkzeug für jeden Gedanken und jeden Schritt ist der Humor. Wir lachen nicht nur alle in derselben Sprache, wir berühren damit auch einander die Menschlichkeit, die in jedem von uns irgendwo schlummert. Entdecken wir unsere eigene Lebenszeit, nutzen wir sie, um alles was uns ausmacht zu erkunden – vergeuden wir diese kostbarsten Momente nicht, indem wir in den sozialen Netzwerken den Oberflächlichkeiten anderer folgen. Wie soziale sind soziale Netzwerke eigentlich?
Die größte Hürde im Leben ist es, sich selbst zu begegnen.
Lorenz Looke 2025 © Alle Rechte vorbehalten