Prädikat ohne Titel


Es gibt zu viele Flüchtlinge sagen die Menschen – es gibt zu wenig Menschen sagen die Flüchtlinge.

  

Der Ehrgeiz jeder menschlichen Anstrengung nach Anerkennung & Erfolg ist die Angst vor dem Versagen. Sind wir so wie wir sind, nicht genug? Leben wir doch bitte so, dass das Gestern nicht bereut und das Morgen nicht gefürchtet werden muss. Diese Maxime ist mühevoll und anstrengend, aber auch die sicherste Art, sich selber treu zu bleiben und sein Gesicht nicht zu verlieren - denn die Enge des Denkens lässt aus menschlichen Wesen Marionetten und Schachfiguren werden. Die Erlösung von all dem Übel unserer Zeit findet sich nicht im Hochziehen von Mauern oder in der Errichtung noch undurchdringlicherer Machtstrukturen. Erlösung findet sich stets im Erkennen von Ursachen und der Bereitschaft das zu tun, was im Spiegel von Mitgefühl, Menschlichkeit und Gerechtigkeit getan werden muss.

  

Einsamkeit ist stets das Resultat von Missmanagement.

  

Inmitten der Schatten von realisierbaren Möglichkeiten residiert die Einsamkeit – hier sind jene gut beraten, welche den Radar ihrer Lebenszeit aus narzisstischen Komponenten speisen. Anonymität hingegen birgt eine unterschätzte Wertigkeit in ihrer ablehnenden Charakteristik, denn das Desinteresse von Menschen an Menschen schenkt sehr viel Raum. Jeder der an mir vorbeigeht ohne sich dafür zu interessieren welche Kleidung ich trage, wessen Lippen ich küsse oder wie präsent mein Bankkonto ist, schenkt mir im Schatten unserer Transparent-Gesellschaft sehr viel kostbaren Freiraum. Die Gefahr lauert allerdings in der Gleichgültigkeit anderen Lebensentwürfen gegenüber. Bedenken wir also sehr gründlich, dass jeder unserer Schritte Impulse entfachen kann - unglückliche Lebensabschnitte lassen unsere dunklen Seiten nämlich besonders gut in Erscheinung treten.

  

Ich liebe gesund gewachsene Strukturen mit stabilen Möglichkeiten.

  

Wer sich mit einem unglücklichen Leben voller Langeweile und Disharmonien abfindet, der hat es auch verdient. Wenn alles im Leben zeitlich begrenzt auf das Leben selbst ist bedeutet dies im Umkehrschluss, dass jede theoretische Überlegung realistisch machbar wäre. Definieren wir uns also nie über nur ein Projekt in unserem Leben, sondern schaffen wir uns Freiraum für noch viele, ungedachte Möglichkeiten. Nichts schärft unsere Sinne gehaltvoller, als mit Lebendigkeit zu reisen, und nichts nährt unsere menschliche Integrität mehr, als jedem Menschen die Freiräume zu gönnen, die wir selber täglich einfordern. Die meisten Dinge die wir hassen, verstehen wir einfach nicht, und die meisten Möglichkeiten die wir verstreichen lassen, kommen nicht wieder.

  

Erinnern wir uns an all die Reisen, die wir jemals unternommen haben.


Lorenz Looke 2018 © Alle Rechte vorbehalten