Generalverdacht


Gewohnheiten die das Leben müheloser gestalten, machen Veränderungen unmöglich.


Das Leben will nicht nur schnell angeschaut und hektisch konsumiert werden, es will angefasst, gefühlt und in seinen vielen Nuancen betrachtet werden – wir können jeden Tag neue Schritte gehen. Lernen wir den Zweifel auszuhalten um Zuversicht zu fühlen, denn erste Schritte führen immer ins Ungewisse und die Gewohnheit der Unsicherheit vor ersten Impulsen muss uns keine Angst machen. Die Anstrengungen des Lebens haben im Kern nichts mit materiellem Zugewinn zu tun, sie geben dem Alltag Sinn und lassen uns Wege der Zukunft kreieren. Mühe ist somit nicht immer eine Last, denn in jeder Beschwerlichkeit ruht das Wesen der Erfüllung und Ausgeglichenheit. Erkennen wir, das die Privilegien der Freiheit nicht signalisieren tun und lassen zu können was wir wollen, sie bedeuten in gleichem Maße Achtsamkeit, Toleranz und das Respektieren von Regeln.


Einfältigkeit und Dummheit ziehen sich durch alle existenziellen Schichten, genau wie Schönheit und Klugheit.


Die Weite eines Weges bestimmt das Tempo und somit die Tiefe und Qualität der Gedanken und Handlungen. Wir lieben Menschen die sagen was sie wirklich denken – solange sie das Gleiche denken wie wir und unsere Komfortzone nicht torpedieren. Der Fehler liegt bei uns: wir betrachten die Menschen gerne wie sie sein könnten, allerdings rein nach unseren Vorstellungen. Das Urteil über einen Menschen wird schnell gesprochen – doch niemals werden wir für diese Königsdisziplin das Mosaik aller Ereignisfelder, die zur charakterlichen Prägung eines Menschen führen, erfassen können. Auch wenn wir täglich mit den unterschiedlichsten Menschen in denselben Moment blicken, wir werden niemals das Gleiche sehen. Bei der Suche nach uns selbst und dem Erkennen anderer ist Sorgfalt ebenso wichtig, wie der Glaube an unsere Bereitschaft auch vertrauen zu können.


Die Ungewissheit aushalten zu können ohne zu verzweifeln, zeugt von Charakterstärke und einem starken Glauben.


Doch der Glaube kann schwanken. Die Prägung des Alltags wird ausgerichtet durch eigene Grundsätze und Vorstellungen, und wer sich die Bodenständigkeit seines geistigen Kapitals in einer Umgebung aus Menschlichkeit, Chancengleichheit und geistiger Weitsicht erarbeiten konnte, ist sich der Wertigkeit dieser Kraft bewusst. Wir haben definierte Ziele und Vorstellungen, wir wissen genau wohin wir Hoffen und wonach wir Streben. Doch ist dies eine Garantie für humane Gesinnung und die Toleranz gegenüber menschlichen Schicksalen? Manchmal ist es wichtig seine Ziele zu überprüfen und einen neuen Kurs einzuschlagen – Richtungswechsel und Rückschläge gehören zum Leben einfach dazu. Erfolgsintelligenz bedeutet aus Frustrationsmomenten zu lernen und gerade in solchen Lebenslagen weiter als Mensch zu wachsen.


Können charakterliche Verirrungen saniert werden? Es ist Zeit für neue Gedanken!


Lorenz Looke 2019 © Alle Rechte vorbehalten